Geschichte

Der Hattweiler Hof, ein ehemaliges Ritterlehensgut, ist die Keimzelle des Dorfes Jägersburg. 


Aus seinem Bereich wurde um 1700 der Altbreitenfelderhof und 1764 der Neubreitenfelderhof abgespalten.


Bis 1590 hieß das Hofgut Hattweiler, 1590-1721 Hansweiler, 1721-1749 Gustavusburg und von 1749 an Jägersburg









Die Wasserburg Hattweiler dürfte zwischen 1395 und 1400 erbaut worden sein.
Graf Simon von Zweibrücken-Bitsch und sein 1401 verstorbener Bruder Simon Wecker hatten das Schloß an Johann Hubenriss von Odenbach, Vater und Sohn, und an Hertwig Eckbrecht von Dürkheim, den Älteren, versetzt, jedoch später wieder eingelöst.
Agnes, die Gemahlin des Simon Wecker von Zweibrücken-Bitsch, war eine Schwester des Grafen Phillipp von Saarbrücken. Da sie 1400 ohne Nachkommenschaft starb, mußten die Brüder und Erben Simons (~ 1401), nämlich Hannemann und Friedrich, die Mitgift im Betrage von 4000 Goldgulden wieder herauszahlen. Da sie dazu nicht imstande waren, verpfändeten sie im Jahre 1400 v, a. ihr Schloß Hattweiler an Grat Philipp von Saarbrücken für 600 Goldgulden.


Elisabeth, die Gemahlin des Grafen Philipp von Saarbrücken, setzt in ihren Ritterromanen Schloß Hattweiler statt des Felsenschlosses Hautefeujlle bei Joigny (Depart. Vonne in Frankreich) als Ort der Handlung ein.


Im Jahre 1406 schließt Hermann Booss von Waldeck mit Graf Philipp einen Vertrag u.a. wegen Rückgabe von Hattweiler ab, Hermann Boos von Waldeck hatte das Schloß bis 1410 in Händen. Dann treten als Inhaber des Schlosses mit ,,Leuten und Wögen" Symont Mauchenheimer und Anselm von Bitsch auf.


Graf Friedrich von Zweibrücken-Bitsch verpfändete am 30. September 1437 das Schloß nebst Alzweiler und Wolfersweiler um 1100 gute Gulden an Alheim Eckbrecht von Dürkheim.


1510 hatte der Hofmeister Albrecht von Morsheim Hattweiler als Lehen inne.
Am 25. März 1517 reicht Graf Reinhart von Zweibrücken-Bitsch dem Philipp Breder von Hohenstein sein Haus Hattweiler mit den Orten Alzweiler (bei Tholey) und
Wolfersweiler (bei Nohfelden) zu Lehen von Hohenstein mußte Albrecht von Morsheim 1750 rheinische Gulden erlegen.


Der Stammsitz derer v. Hohenstein war die Burg Hohenstein im Taunus.
Auf seinem Zuge nach Trier 1522 ließ Franz von Sickingen In der Stadt St. Wendel eine Besatzung unter seinem Sohne und dem Ritter Philipp Breder von Hohenstein zurück. Im gleichen. Jahr trat Sickingen den Rückzug von Trier an. 1523 eroberte Erzbischof und Kurfürst von Trier, Richard von Greifenklau der Gegner Franz von Sickingens, die Feste Hattweiler.


Erst 1543 gab Kurtrier die Herrschaft Hattweiler, bestehend aus Jägersburg und Kleinottweiler, an Philipp Breder von Hohenstein zurück.
Philipp Breder von Hohenstein ist 1549 oder 1550 gestorben. Seine Witwe, Salome geb. Wormbser bleibt weiter in Hattweiler. 1566 - 1570 wohnt ihr Schwiegersohn, Junker Ernst von Deusternau ,in der Burg Hattweiler. Wahrscheinlich ist Salome geb. Wormbser 1570 gestorben, da im Januar 1571 Philipp Breder von Hohenstein jun., genannt ,vom Stein', und andere Miterben des Hauses Hattweiler zum Jahrgeding in Hattweiler erscheinen. v. Deusternau kehrte 1571 in sein "Vaterland" zurück. Stammsitz derer v. Deusternau ist der Hof Deusternau bei Altewied.


Von 1571 ab wohnt Philipp Breder von Hohen Stein jun. in Hattweiler. Er wird am 5. November 1571 als junger Mann und ohne großes Vermögen bezeichnet, außerdem wird er eines unehelichen Haushaltes beschuldigt. Am 2 Januar 1572 ist er noch in Hattweiler wohnhaft.


Dann haben Friedrich von Steinkallenfels und seine Hausfrau Barbara geb, Brederin von Hohenstein, eine Tochter von Philipp Breder von Hohenstein sen., Hattweiler mit Zugehörungen inne. Fr. von Steinkallenfels weilte meistens auf seiner Burg Großbundenbach,


Das in der Karte von Tilemann Stella 1564 eingetragene und auf der Grabplatte der Barbara von Steinkallenfels geb. Brederin von Hohenstein in der Kirche zu Großbundenbach befindliche von Hohenstein'sche Wappen zeigt in Silber ein rotes Schildchen, darüber einen dreilätzigen blauen Turnierkragen. Dieses Wappen in Verbindung mit zwei gekreuzten roten Geweihstangen ist auf Vorschlag von K. Hoppstädter in Wiebelskirchen mit Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 12 5. 1951 als Wappen für die Gemeinde Jägersburg genehmigt.





Die Geschichte der Jägersburger Weiher  
Da man im Mittelalter wegen der strengen Fastenzeiten in hohem Maße Fischnahrung genoß, bestanden zahlreiche Weiher zur Züchtung von Fischen. Solange diese Weiher bekannt sind, wurden in ihnen Karpfen und Hechte gezogen.




Verkauf der Fische im Jahre 1932. Johann Rebold (Gemeinderatsmitglied) hält einen Karpfen hoch






Im Erbachtal folgten aufeinander:


1. der Motzen - oder Matzen Weiher, benannt nach dem Vornamen Matz Mathias, lag zwischen Altbreitenfeld und Jägersburg. 1564 ist er in der Karte von Tilemann Stella eingetragen.

2. der Kellerwoog, um 1600 oft genannt, lag oberhalb des Schloßweihers, jedenfalls von dem Keller (Verwalter) angelegt.

3. der SchloBweiher bestand vielleicht schon vor Errichtunq der Wasserburg Hattweiler. 1564 ist er in der Karte von Tilemami StelIa eingetragen. 1591 wurden zwei Schwäne von Bergzabern nach Hattweiler gebracht. Am 9. August 1803 ersteigerte Revierförster Johann Baumstümmler aus Homburg den Weiher von der französischen Domänenverwaltung in Trier um 480 Frs. Am 13. September 1820 verkaufte den 13 Morgen großen Schloßweiher der Pächter des Jägersburger Hofes, Konrad Stiniper, von Baumstümmler um 900 Gulden. Dann ging er auf seinen Schwiegersohn, den in Jägersburg im Ruhestand lebenden Gerichtsschreiber Zöller über.. 1678 erwarb die Gemeinde den Weiher von den Zöller-Erben einschließlich mehrerer oberhalb angrenzender Wiesenparzellen. Der Fischfang (Karpfen, Schleien Hechte) fand alle 2.Jahre in der Karwoche statt. Als man das Eis noch nicht künstlich herstellte, wurde im Winter die Eisdecke des im Schloßweihers gewonnen. Das zerstückelte Eis wurde durch Fuhrwerke in die Eiskeller der Brauereien gefahren. Wenn geeist war, bildete sich wieder eine neue Eisdecke. Durch Einbrechen einer solchen neugebildeten dünnen Eisdecke ertranken am 17. Januar 1893 die 10 Jahre, 8 Monate alten Zwillingsbrüder Karl und Otto Mathieu aus Jägersburg und am 13. Januar 1914 der 13 Jahre alte Viktor Maurer aus Jägersburg. 1928 wurde der Weiher gereinigt und rundherum ein Spazierweg mit Baumpflanzungen angelegt. Nach der Reinigung sind die großen weißen Wasserrosen nicht mehr nachgewachsen. Am Schloßturm entstand eine Parkanlage.
4. Der Brückweiher, rechts der Straße nach Kleinottweiler ist erstmals 1547 erstmals als Brückwoog genannt. 1784 wurde er trockengelegt und in Wiesen verwandelt. Von 1758 bis 1774 bestand am Weiherdamm eine herzogliche Sägemühle. 1760 ist der Sägemüller Johann Jakob Hüttel, lutherischer konfession genannt.
5. Der Hattweiler Möhlwoog, zwischen der Straße nach Kleinottweiler und dem Schopp, zeitweise auch unterer Brückweiher genannt, wurde 1591 trockengelegt und durch die Untertanen von Hansweiler  in eine Wiese verwandelt. Er war nach dem angrenzenden Mohl- oder Mühlwand benannt.
6. In der Karte von Tilemann Stella  1564 ist der Spickler Woog eingetragen, Er heißt auch Spickel- oder Speckelweiher und wird bis zum 30 Jährigen Krieg genannt.

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